Ein Derby unter ganz besonderen Vorzeichen

Es wird wenige geben in Schwarzenbach, die es laut aussprechen, aber der Neid hat schon ein wenig regiert in den vergangenen Jahren: da musste sich der traditonsreiche Klub aus der Kernstadt in der Kreisklasse herumschlagen, während der kleine Nachbar vom Fuß des Kornbergs eine Liga höher für Furore sorgte und zeitweise an die Bezirksliga denken durfte. Die Mehrzahl der Schwarzenbacher Fußballfans jedoch war nicht in erster Linie neidisch, sondern erkannte die Arbeit, die der FC Martinlamitz leistete, durchaus an – schließlich gelang der Erfolg auch dank zahlreicher beim FCS groß gewordener Akteure. Das Märchen ging mit der vergangenen Saison allerdings zu Ende, nach der Winterpause kam der FCM nicht mehr auf die Beine und musste den Abstieg hinnehmen. Damit verbunden war ein Aderlass, wie ihn wohl niemand erwartet hatte und der bis jetzt nicht aufgefangen werden konnte. Neben Trainer Käferstein verließ praktisch die halbe Stammelf die Martinlamitzer, so viele Leistungsträger konnte der neue Coach Gerhard Zeitler bis jetzt nicht ersetzen. Die Verhältnisse scheinen also wieder etwas zurecht gerückt, denn der Fall des FCM geht aktuell weiter, bis ans Ende der Kreisklasse Nord, während die Grün-Weißen obenauf sind und die Tabelle anführen. Ist dieses Derby am morgigen Samstag demnach eine ausgemachte Sache? Ganz sicher (noch) nicht, und das aus zwei Gründen: den Satz mit den eigenen Gesetzen in solchen Spielen muss man nicht weiter kommentieren; der andere Grund liegt in den bisherigen Partien der Martinlamitzer: sie waren nie wirklich chancenlos oder wurden abgeschossen, gerade gegen Spitzenteams wie Nachbar Förbau oder jüngst Viktoria Hof waren sie nahe an Punktgewinnen. Die Mischung aus den verbliebenen Spielern, Routiniers und aufgerückten Aktiven, scheint sich zu finden und wird dem Nachbarn auf jeden Fall das Leben schwer machen wollen. Es liegt am FCS, ob er sich darauf einlässt oder sein Spiel durchzieht, mit dem er bis jetzt so erfolgreich gewesen ist. Auch wenn die Tabelle einen großen Unterschied anzeigt, die Voraussetzungen für ein enges und spannendes Match sind gegeben. Anstoß bei den 1. Mannschaften ist um 15 Uhr, für die Reserven geht es bereits um 13 Uhr los.