Ein Derby – in jeder Hinsicht

Ein Punkt! – als nächtes: ein Sieg! – dann: eine Serie! – volle Kraft voraus im Frühling zum Klassenerhalt! – und JETZT: erst einmal tief durchatmen und wieder ruhig und besonnen werden! Zunächst darf und muss man der 2. Mannschaft des FCS vor dem Spiel gegen den 1.FC Waldstein II und nach der Partie gegen die Reserve aus Ort/Oberweißenbach ein großes Lob zollen, denn wer hätte denn erwartet, dass es am Feiertag den Punkt im Frankenwald geben würde? Die Vorzeichen waren ungünstig, denn wieder waren Stammspieler ausgefallen, dazu kamen Verletzte während des Spiels, aber diejenigen, die auf dem Feld standen, kämpften, spielten und gaben alles, was sie zu bieten hatten, um die Führung, die sie sich geholt hatten, bis zum Ende zu verteidigen. Es zeigt den Anspruch der Truppe, dass sie sich über die beiden verlorenen Punkte zunächst ärgerten, statt sich über den ersten Erfolg seit mehr als drei Monaten zu freuen – dieses Gefühl kam sicherlich später auf und überwog dann. Auch wenn die Ausgangsposition weiterhin eine mehr als schwierige ist, will niemand auch nur irgendein Spiel in der Kreisklasse einfach abschenken, die Mannschaft tut das, was sie kann, und wenn der Gegner dann überlegen ist, dann muss das nun einmal akzeptiert werden. So hätte auch jeder am Donnerstag zugegeben, dass die Spielgemeinschaft die Mehrzahl der Chancen hatte, sie aber nicht verwertete und deshalb mit dem einen Zähler leben musste; und jeder wusste auch, dass der FCS II seinerseits die Partie mit seinen eigenen Möglichkeiten früher hätte entscheiden können. Solche Spiele enden dann auch einmal unentschieden, im Fall der Schwarzenbacher darf das trotzdem als Erfolg gewertet werden. Und das Remis gibt definitiv Auftrieb – was auswärts zweimal geklappt hat, möge doch bitteschön jetzt auch endlich in einem Heimspiel funktionieren: ein Punktgewinn zuhause wäre ein Novum in dieser Saison. Damit sollten auch alle wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt sein, die nach der Begegnung in Ort schon einmal ganz weit voraus gedacht haben könnten. Am Sonntag spielt nun einmal der Tabellenletzte (2 Punkte) gegen den Vorletzten (8 Punkte), die Nachbarn von beiden Seiten des Förmitzspeichers treffen sich zum Kellerderby. Es sind die beiden Teams, die mit Abstand Schlusslichter in der Kreisklasse Frankenwald sind, nicht zuletzt, weil sie ganz ähnliche Voraussetzungen haben: die 1. Mannschaft in der Kreisliga, zur gleichen Zeit wie die Reserve aktiv, aber auf unterschiedlichen Plätzen, die Spielerdecke nicht unendlich dick, gegen die ambitionierten Klubs der Liga meist chancenlos. Die Waldsteiner kamen am Donnerstag mit 0:7 gegen Wölbattendorf unter die Räder, solche Ergebnisse kennt auch der FCS II bestens. Ein Trainerwechsel hat auch noch nicht viel gebracht, für Harald Bergmann, der noch im Hinspiel coachte, hilft jetzt Urgestein Dieter Rußler aus. Die Defensive steht besser als die der Schwarzenbacher, das lässt sich an der Zahl von 57 Gegentoren ablesen, offensiv klemmt es aber auch bei den „Granitlern“, von den 23 Treffern fielen allein sechs beim Sieg über den FCS, davon gehen zwei Tore auf das Konto von Sebastian Schaller, der dieses Mal wohl bei der 1. Mannschaft gebraucht werden dürfte; am erfolgreichsten ist bislang Andreas Seuß (4 Treffer) vor Mario Feist (3). Der FCW II ist aber immerhin näher dran am ersten Nichtabstiegsplatz, ein Erfolg in Schwarzenbach, und im günstigsten Fall wären es nur vier Punkte Abstand zum FC Döbraberg. Davon kann man bei den Grün-Weißen nur träumen, sie werden versuchen, das Ergebnis vom Donnerstag erst einmal zu bestätigen, mit dem gleichen Einsatz den Gegner wieder in Schach zu halten und die wieder entdeckte Effektivität vor dem Kasten erneut zu zeigen. Nur zu viel Euphorie und Übermut werden die Spieler nicht zeigen, denn der Kopf muss frei bleiben – kicken können auch die Waldsteiner, sie werden nach dem Unentschieden des FCS II gewarnt sein. Vielleicht helfen die Zuschauer den Gastgebern weiter, denn da die 1. Mannschaft am Sonntag spielfrei ist, können sich alle auf die Reserve konzentrieren. Auch das wäre ein verdienter und nachträglicher Lohn für das Donnerstagsspiel – und wer weiß, was passieren kann, wenn alle, die für den FCS ein Herz haben, zusammenhelfen…Aber die Wahrheit liegt bekanntlich auf dem Platz, deshalb der bis jetzt einzig sichere Fakt: Anstoß zum Derby ist um 14.30 Uhr.