Ein bisschen Spannung darf’s noch sein

Jetzt ist die Zeit angebrochen, in der wieder die Minuten gezählt werden: noch reguläre 270 sind es in der Kreisligasaison 2016/17, dann beginnt die Sommerpause. Die einen können ganz entspannt die Zeit herunterzählen, für die anderen läuft die Zeit davon, weil die Gelegenheit, ein Saisonziel noch zu erreichen, immer weniger werden. Deshalb ein kurzer Blick auf die Lage in der Kreisliga jenseits des FCS: der SpVgg Selb 13 reicht ein Punkt aus den letzten drei Begegnungen, um Meister zu werden, die Chancen dazu stehen schon an diesem Wochenende nicht schlecht, wenn es für die SV nach Waldershof geht. Allerdings: die Waldershofer brauchen selbst jeden Zähler, weil ihnen der ASV Waldsassen im Nacken sitzt, um doch noch den Relegationsplatz 13 zu verlassen. Der ASV seinerseits könnte den SV Steinmühle wieder in Verlegenheit bringen, wenn er das direkte Duell am Sonntag gewinnt. Überlebenswichtig wäre ein Erfolg für die SpVgg Wiesau, die den FC Marktleuthen empfängt, der wiederum den Klassenerhalt praktisch sichern könnte. Verliert Wiesau, könnte die SG Selb-Plößberg/Erkersreuth tatsächlich noch aufschließlich, allerdings heißt der Gegner hier Kirchenlamitz. Kurz vor Schluss herrscht also noch ordentlich Hektik in der Liga, nur für Teams wie Mitterteich, Arzberg oder Fuchsmühl ist alles gelaufen – und für den FCS. Tatsächlich? Nein, einfach laufen lassen werden und können es die Schwarzenbacher nicht, dazu gibt es ja schließlich Gegner, und die haben allesamt noch Ziele. Schlag nach bei Waldsassen und Waldershof, die an den kommenden Spieltagen auf den FCS treffen, und beim FC Tirschenreuth, der die Grün-Weißen an diesem Sonntag um 16 Uhr empfängt. Denn die Tirschenreuther sind Verfolger des angeschlagenen ASV Wunsiedel, der den TSV Konnersreuth empfängt und seinen Vier-Punkte-Vorsprung auf den FCT verteidigen will. Sollten die Wunsiedler patzen, möchten die Oberpfälzer bereit stehen und die Chance, die eigentlich schon gar nicht mehr vorhanden war, nutzen. Sie werden dabei sicher auch kurz an das Hinspiel denken, das 2:2 endete und in dem der FCS eine Energieleistung und auch ordentlich Glück brauchte, um gegen die Elf von Marian Vaclavik einen Punkt zu holen. Damals beeindruckten die Gelb-Schwarzen durch ihr technisch sehr beschlagenes Spiel, ihr Antreiber ist und bleibt der Spielertrainer, der auf seine Achse mit den Landsleuten Kratochvil und Vujtech baut und ansonsten viele junge Spieler im Kader hat, von denen Lauterbach (20) mit 12 Treffern und Popp (22) mit 9 Toren herausstechen. Hätten die Tirschenreuther nicht ganze neun Punkte gegen Waldsassen und die SG aus Selb liegen lassen, wären sie deutlich vor dem ASV Wunsiedel, so stehen sie aber nach wie vor unter Druck. Verstecken bringt nichts, das könnte der FCS nutzen, der sich „nur“ noch in der Tabelle verbessern kann, aber der natürlich das Ziel hat, so gut wie möglich und mit so vielen Punkten wie möglich abzuschneiden. Die Begegnung an sich wird eine Premiere, denn beim FCT waren die Schwarzenbacher noch nie zu Gast. Also: ein bisschen Genuss darf zum Ende der Saison schon sein, aber ohne Spannung geht es nicht.

Auch bei der Reserve geht es Richtung Schluss, auch hier stehen noch drei Partien aus. Zunächst wartet das Auswärtsspiel bei der SpVgg Wurlitz am Sonntag um 15 Uhr. Natürlich ist der FCS II dem Tabellenstand nach Favorit, aber die Wurlitzer sind dabei, sich nach schwierigen Jahren zu fangen und zu den Oldies und Routiniers einige jüngere Spieler zu stellen, die die Zukunft der SpVgg sichern sollen. Schon das Hinspiel war alles anders als einfach, jetzt werden die Wurlitzer den Nachbarn im Kampf um Platz 6 ärgern wollen. Mit einem Einsatz wie gegen Pilgramsreuth scheinen aber drei Punkte möglich.