Dolce vita si, fare niente no!

Auch Fußballtrainer dürfen Urlaub machen – die Profis richten sich nach den Spielpausen, diejenigen, die nicht hauptberuflich Coach sind, müssen sich mit Arbeitskollegen abstimmen. FCS-Trainer Horst Pankau hatte daher erst Ende August die Gelegenheit, sich auf den Weg zu machen und bekam in Italien mit, wie sein Team die Erfolgsserie mit dem Sieg in Marktleuthen fortsetzte. Ein bisschen dolce vita, süßes Leben also für alle: für den Trainer, der sich auch darüber freuen durfte, dass sein (unfreiwilliger, weil verletzter) Stellvertreter Raimund Wohn die Elf hervorragend einstellte, und für die Mannschaft selbst, weil sie nach Wochen endlich wieder einmal auf die Tabelle schauen konnte, ohne eine Platzierung nahe der Relegations- oder gar Abstiegsplätze zu sehen. Aber deswegen fare niente, Nichtstun, im Lauf der Woche? Ganz bestimmt nicht, dazu geht es in der Kreisliga viel zu eng zu: der Sechste aus Waldershof liegt nur einen Punkt vor dem FCS auf Rang 9 und nur vier Zähler vor dem Dreizehnten aus Steinmühle. Und auch ein anderer Grund verbietet das Nichtstun oder Lockerlassen von vornherein: jeder Spieler wird aktuell gebraucht. Waren die Schwarzenbacher in den beiden letzten Spielzeiten von Verletzungen weitgehend verschont, trifft es sie momentan doch sehr hart. Neben den Langzeitverletzten fielen vergangene Woche bekanntlich Saalfrank, Wohn und im Spiel Scharrer und Mikuta aus. Wer diese beiden vom Platz humpeln sah, kann sich schwer vorstellen, dass sie an diesem Wochenende wieder einsatzbereit sein können. Es muss also neu zusammen- und eingestellt werden; der Kader ist breit, das zeigen Einwechslungen wie die von Schijabiew oder Anders oder Nachrücker wie Simon Mildner und er hält zusammen, das bewies die Leistung aller Akteure in Marktleuthen. Aber wie lange funktioniert das und gegen welche Gegner? Klappt ein solcher Kraftakt auch gegen die SpVgg Wiesau an diesem Sonntag (Anstoß 15 Uhr)? Die Marktleuthener waren ein halbwegs bekannter Kontrahent durch die Jahre in der Kreisklasse und die Spiele im Pokal, es gab Anhaltspunkte für die Taktik. Aber die Wiesauer sind ein unbeschriebenes Blatt – das gilt umgekehrt natürlich auch – und werden erst einmal zu entschlüsseln sein, auch wenn Namen wie Lauton oder Nickl schon einen guten und bekannten Klang haben. Andererseits wissen die Schwarzenbacher nach den letzten drei Wochen, über welche Qualitäten sie verfügen, egal in welcher Besetzung, und sind mit Sicherheit heiß darauf, den Schwung der Auswärtsspiele nach Hause mitzunehmen und den ersten Heimsieg der Spielzeit zu holen. Dann wäre der Blick auf die Tabelle noch etwas schöner – la vita è bella!

Die 2. Mannschaft tritt ebenfalls bei einem Tabellennachbarn an, der ZV Feilitzsch II hat bis jetzt einen Punkt mehr geholt als der FCS, zwei Mannschaften treffen aufeinander, die ähnlich torgefährlich, aber defensiv auch verwundbar sind. Für die Reserve wird es darauf ankommen, wer dieses Mal bei der 1. Mannschaft aushelfen muss, um sich auf den Gegner einstellen und sich selbst bestmöglich aufstellen zu können. Anstoß in Feilitzsch ist um 13 Uhr.