Die Antwort auf die erste Niederlage

Die Reaktion sollte folgen, und sie kam: nachdem die beiden Mannschaften der SG Schwarzenbach/Förbau zuletzt Niederlagen in Selb hinnehmen mussten, meldeten sie sich beide direkt zurück und besiegten ihre Kontrahenten aus Weißenstadt – zum einen schlossen sie wieder auf, den anderen distanzierten sie weiter.

Die SG FCS II/TuS II/SVO III legte dabei vor, sie schlug den Tabellenführer in der A-Klasse Fichtelgebirge mit 3:1 (1:0) und geht jetzt punktgleich mit der Weißenstädter Reserve in die Rückrunde. Die Partie war gegen 14.45 Uhr beendet; wer gute zweieinhalb Stunden später zufällig auf den Platz in Förbau schaute, der konnte glauben, er habe just die spielentscheidende Szene in der Begegnung der SG mit der 1. Mannschaft der SpVgg erlebt: Patrick Bertl war gerade eingewechselt worden, lief ins Zentrum und schloss mit seiner ersten Ballberührung erfolgreich ab. Ein perfekter Moment, ein perfektes Drehbuch, noch dazu in der 89. Minute? Nein, im Gegenteil, denn es war „nur“ das Tor zum 5:0 (3:0)-Endstand, aber ein Symbol für die ganze Partie: für die Saalestädter lief es wie am Schnürchen, alles klappte und allen Erfolg hatten sie sich mehr als verdient. Denn sie hatten sich von den Folgen der Niederlage in Selb schnell befreit und augenscheinlich vorgenommen, gegen Weißenstadt eine neue Erfolgsserie zu starten. Auch der Gegner hatte zuletzt verloren, auch die SpVgg wollte sich schütteln und hatte sogar die ersten beiden guten Möglichkeiten, zwei durchgesteckte Pässe brachten Gefahr und weckten die Gastgeber. Sie nutzten das gleiche Mittel, schnelle Pässe auf Saalfrank und Bablli sollten die Abwehr des Aufsteigers auseinanderziehen und Räume in der Mitte schaffen. Ein erstes Anlaufen Babllis wurde abgeblockt, der Ball kam zu Hauptmann und dessen Flanke erreichte Geyer, der unwiderstehlich einköpfte (8.), Dürbeck konnte sich strecken, wie er wollte. Mit einem Schlag war die Sicherheit da, die SG nahm die Zweikämpfe an, entschied sie für sich und baute dann ohne Zögern auf. Drei Minuten nach der Führung gab es einen Freistoß, Hauptmann nahm Maß, sein Ball landete, vielleicht auch dank Dürbecks Fingerspitzen, an der Latte, Langer schaltete am schnellsten und köpfelte die Kugel über die Linie (11.). Die Hausherren waren nicht nur hier wacher, sie ließen nicht locker und machten den Gästen das Leben enorm schwer. Eigentlich mussten sie nur einmal durchschnaufen vor der Pause: bei einem Freistoß verloren sie komplett die Übersicht, Albrecht stand auf rechts völlig frei und ging auf Meister zu, er zögerte aber zu lange mit dem Abschluss und musste aus ungünstiger Position abschließen, der Ball ging rechts vorbei (32.). Konzentrierter und zielorientierter wirkte die Spielgemeinschaft, was sich auch beim 3:0 zeigte: Geyer gab vor dem Strafraum nicht nach, erkämpfte sich die Kugel zurück und kam doch noch zum Schuss, den Gräbner verhängnisvoll abfälschte (36.). Eine verdiente deutliche Pausenführung, weil sich das Team selbst bewiesen hatte, was es kann. Den Weißenstädtern dagegen war anzumerken, dass sieben Gegentreffer in eineinhalb Begegnungen Wirkung hinterließen, sie konnten sich auch in der zweiten Hälfte nicht richtig befreien. Dürbeck verhinderte mit einer Parade erst gerade noch das nächste Tor bei einem Kopfball von S. Bertl, bei dessen nächstem Versuch war er jedoch chancenlos: der Regisseur nahm einen Ball in der Mitte direkt und platzierte ihn im linken oberen Winkel (52.). Die sich bietenden Räume wurden von den Hausherren dankend genutzt, mit dem vierten Tor war die Entscheidung an diesem Tag bereits gefallen. Die Gäste erkannten, dass nichts zu holen sein würde, bei der SG ging es ein wenig lockerer zu, ohne dass die Aufmerksamkeit gelitten hätte. Die vorher manchmal intensiven Zweikämpfe wurden etwas zurückgefahren, auch weil beide Seiten akzeptiert hatten, dass Schiedsrichter Richter (Münchberg) seine Linie durchziehen würde. So entwickelte sich eine interessante letzte halbe Stunde weiterhin mit Vorteilen für die Heimelf, die aber erst einmal ohne weiteren Erfolg blieb. Dürbeck verdiente sich beste Noten, als er Hauptmanns Kopfball parierte (58.) und Saalfranks Schuss mit den Fingerspitzen über das Tor lenkte (60.); andere Versuche flogen mehr oder weniger knapp am Kasten vorbei. Dass es ein vollends gebrauchter Tag war, merkten die Weißenstädter ihrerseits spätestens in der Schlussphase: als die Gastgeber die Zügel etwas lockerer ließen, ergaben sich Chancen, wurden aber nicht verwertet – der sonst treffsichere Lenk konnte eine Flanke freistehend aus einem Meter Entfernung nicht im Tor unterbringen (67.) und als ein Angreifer Keeper Meister bereits ausgespielt und den Ball Richtung leeren Kasten gespielt hatte, klärte Luber gerade noch vor der Linie (90.). So blieb der große Schlussauftritt der SG vorbehalten. Vier Wochen nach seiner Verletzung, die er sich gegen Kirchenlamitz zugezogen hatte, kam Patrick Bertl in der 88. Minute zurück in die Mannschaft, orientierte sich in den Strafraum, bekam die Kugel und traf nach nur wenigen Sekunden reaktionsschnell zum 5:0 (89.). Es gibt einfach die Tage, an denen alles rund läuft, der Samstag war auf jeden Fall einer davon.

Die Aufstellung: Pas. Meister – Weiß, Luber, Pat. Meister (Menzel, Löffler) – Greim, Langer, Hauptmann, S. Bertl, Saalfrank, Bablli – Geyer (Letfuß, P. Bertl).