Der Underdog wehrt sich erfolgreich

Den Kennern der hellenischen Geschichte ist die Schlacht bei den Thermopylen gut bekannt, als das griechische Heer lange heroisch der persischen Übermacht standhalt, ehe es doch aufgerieben wurde. Ein ähnliches Schicksal im übertragenen Sinne stand nach einhelliger Expertenmeinung auf der Clubheim-Terrasse dem Kreisligaaufsteiger aus der Saalestadt im Spiel gegen den verlustpunktfreien Tabellenführer und Bezirksligaabsteiger ASV Wunsiedel bevor, der in den ersten drei Spielen bereits 21 Treffer erzielt hatte. Selbst Trainer H. Pankau hatte im Vorfeld nur von „Schadensbegrenzung“ gesprochen. Personell musste er neben den Langzeitausfällen Chr. Barthold und M. Haas auch auf S. Gneidin (verletzt) und M. Fröhlich (Studium) verzichten. Dafür kehrten P. und M. Fuchs sowie S. Bertl, der eigens seinen Urlaub unterbrochen hatte, in den Kader zurück. In den ersten 20 Minuten entwickelte sich überraschenderweise ein ausgeglichenes Spiel. Der Tabellenführer wirkte zwar gedanklich etwas wacher und agierte auch aktiver gegen den Ball, konnte sich aber nicht gefährlich dem Gehäuse von TW J. Becher nähern. Mit zunehmender Dauer der ersten Halbzeit verstärkten die Sechsämterstädter den Druck, die Defensive der Gastgeber um „Abräumer“ B. Linke stand jedoch weiterhin diszipliniert und konnte größeres Unheil verhindern.

kl_sued_spieltag4_asvWunsiedel (6 von 7)

Gelungene Offensivaktionen waren dagegen Mangelware. Sturmspitze B. Anders hing in der Luft, auch weil K. Mikuta die gewohnte Dynamik vermissen ließ und sich Dribbelkönig S. Bertl immer wieder in der bezirksligaerfahrenen Gästeabwehr festrannte. Erst in der 43. Minute wurde es für die Grün-Weißen brenzlig. P. Löffler schlug beim Versuch, den Ball aus dem eigenen Strafraum zu befördern, mehr oder weniger über das Spielgerät. Dieses trudelte auf Umwegen zum Wunsiedler Neudert, der zur vermeintlichen Führung traf. SR Stich hatte allerdings eine Abseitsstellung gesehen und annullierte den Treffer. So konnte der FCS entgegen den Erwartungen mit einem nicht unverdienten 0:0 zum Pausentee schreiten. Das Pflänzlein der Hoffnung begann damit zu sprießen, andererseits hatten ja auch die griechischen Heroen lange widerstanden, ehe schließlich doch das Unvermeidbare eintrat. Aber auch in der zweiten Halbzeit bot sich den 173 Zuschauern (Quelle: BFV) kein anderes Bild. Wunsiedel zog alle Register, um seiner Favoritenrolle gerecht zu werden, das Team um Kapitän Wohn hielt konsequent dagegen.

kl_sued_spieltag4_asvWunsiedel (5 von 7)

Mit der Einwechslung von J. Seifert kam sogar Schwung in die Angriffsbemühungen der Gastgeber.  Der Neuzugang aus Konradsreuth erkämpfte sich mit energischem Einsatz an der Mittellinie den Ball und bediente S. Bertl, der etwas überhastet die beste Gelegenheit für den FCS vergab. Erst in den Schlussminuten, die die Gastgeber nach der gelb-roten Karte für Scharrer (87. Min.) in Unterzahl verbringen mussten, geriet die Überraschung noch einmal in Gefahr. SR Stich (Wiesau), der ansonsten gut leitete, verschaffte dem ASV mit zwei zweifelhaften Freistoßentscheidungen die Chance, zumindest mit Standardsituationen den eingeplanten Sieg sicherzustellen.

kl_sued_spieltag4_asvWunsiedel (4 von 7)

Mit Glück und Geschick wurde aber auch das finale Unheil abgewendet. Nach dem Schlusspfiff konnten die FCS-Spieler den langanhaltenden Beifall des eigenen Anhangs genießen. Und dies mit vollem Recht, hatte man doch einem schier übermächtigen Gegner nicht nur einen Punkt abgeknöpft, sondern dem treffsichersten Sturm der Liga keine einzige klare Torchance ermöglicht. Geschichte (siehe oben) muss sich also nicht zwingend wiederholen…   W.F.

FCS: Becher, Scharrer, P. Fuchs (81. Min. M. Fuchs), Luber, Wohn, Mikuta, S. Bertl, Linke, Saalfrank, Anders (69. Min. Seifert), Löffler.

Für die klassische Sicherheit von Garagen, Ladeneingängen, Industriegebäuden, Schaufenstern sowie Fenstern und Türen in Privathäusern wird ein Scherengitter dringend empfohlen.