Der Traum lebt weiter

Es könnte eine ganz entspannte Partie werden am Sonntag um 13 Uhr, wenn zwei Reserven aufeinandertreffen: die des FCS empfängt die der SpVgg Selbitz. Für beide geht es um nichts mehr, die Gastgeber sind abgestiegen, die Gäste wollen allenfach noch eine gute Endplatzierung ausspielen. Nach einem 0:3 gegen den neuen Meister aus Wölbattendorfer haben die Selbitzer auch mit der Relegation nichts mehr zu tun. Und dennoch ist die Partie für den FCS II wieder etwas Besonderes. Zum einen hat die SpVgg seit vielen Jahren nicht mehr in Schwarzenbach gastiert – beim letzten Mal standen sich noch zwei Kreisligisten vor gut zwanzig Jahren gegenüber; zum Zweiten ist es für die 2. Mannschaft ein weiteres Spiel in der Kreisklasse und damit wie jedes andere in dieser Saison nicht ein Normalfall. Und zum Dritten ist es die drittletzte Gelegenheit, den einen Traum zu verwirklichen, den man für diese Spielzeit noch hat: den vom ersten Saisonsieg. Natürlich ist und bleibt die Verwirklichung schwierig; mit ausgedünntem Kader wie am Freitag, wo ein kämpferisch und läuferisch gut eingestellter, aber ansonsten sicher nicht überragender TV Kleinschwarzenbach sehr souverän die Punkte bei sich behielt, wird es gegen eines der besseren Teams der Kreisklasse kaum reichen. Der übliche Sonntagstermin sollten den einen oder anderen wieder zurückkommen lassen, aber da ist ja auch noch die Personallage bei der 1. Mannschaft, die die der Reserve aktuell einmal wieder verkompliziert. Andererseits sind Wille und Einstellung vorhanden und erkennbar, doch sie alleine werden es auch nicht richten können. Es müsste einfach wenigstens ein Tag in dieser Saison dabei sein, an dem alles passt. Zugleich allerdings wird sich kein Gegner die Blöße geben wollen, jetzt noch gegen das Schlusslicht zu verlieren. Auch die Selbitzer werden die Partie zumindest in dieser Hinsicht mit vollem Ernst angehen. Ihr überwiegend junges Team ist logischerweise Favorit, zu achten ist im Team von Trainer Klaus Marko auf die Offensivkräfte Salim Cissé und Sellou Bah, die zusammen bereits 21 Tore erzielt haben. Junge Spieler machen Fehler, 42 Gegentore sind wohl etwas zuviel des Guten, aber in  der Selbitzer Reserve können sie sich entwickeln und irgendwann den Sprung nach oben machen. Das könnten definitiv auch einige der Schwarzenbacher Akteure; Training und Ernsthaftigkeit sind zwei Begriffe, die in diesem Zusammenhang im Lauf der Saison schon ab und zu gefallen sind. Aber das sei jetzt einmal an die Seite gestellt, es ist wichtig, diese Spielzeit noch mit Überzeugung und ordentlichen Auftritten abzuschließen. Und eben hoffentlich mit wenigstens einem Dreier – der Glaube daran steckt auf jeden Fall noch in der Mannschaft des FCS II.