Der Reiz des alten Neuen – oder neuen Alten?

Bamberg, Bayreuth, Kulmbach – sie allen haben eines gemeinsam: in den dortigen Landkreisen weiß jeder Fußballverein, der der Kreisliga angehört, wo er in der nächsten Saison spielen wird, nicht nur tabellarisch, sondern auch geographisch gesehen. In den (Fußball-)Kreisen Hof, Marktredwitz und Tirschenreuth haben auch einige Vereine etwas gemeinsam: sie wissen noch nicht, welcher Kreisliga sie angehören werden, und dann das kann durchaus noch bis Anfang Juli so bleiben. 32 Mannschaften haben sich für die Kreisligen Nord und Süd qualifiziert, und dass der SC Mähring nicht in den Frankenwald fahren muss oder die SG Ort/Oberweißenbach nicht ins Stiftland, das ist klar. Aber dazwischen liegt nun einmal das große Fichtelgebirge, und in dessen (weitem) Einzugsgebiet liegen dieses Jahr nicht nur der 1.FCS oder der FC Rehau, sondern auch die Klubs aus Regnitzlosau, Tauperlitz, Döhlau, Kirchenlamitz und Marktleuthen, die auf dem „Verschiebebahnhof“ landen könnten. Die Problematik besteht darin, dass es eigentlich zwei Kreisligen mit je 16 Teams geben soll, aus dem „geographischen“ Norden aber 18 Klubs in der Verlosung sind und aus dem Süden nur 14. Einigen sich die Vertreter der Kreise, könnte man auch mit diesen Stärken an den Start gehen, dann hat der Norden aber ein proppenvolles Programm, jeder erdenkliche Termin müsste angesichts der langen Winterpause wohl ausgenutzt werden, für Vereine mit Vollamateuren und Berufstätigen ein gewaltiger Kraftakt. Andernfalls müssten sich die Vereine auf „Wechsler“ einigen, die den Weg von Nord nach Süd oder umgekehrt gehen. Wer ist also ist mehr oder weniger fix für welche der beiden Kreisligen? Im Norden sind klar: die SG Ort/Oberweißenbach (Aufsteiger), der FC Wüstenselbitz, der VfB Helmbrechts, der FC Stammbach, der ATSV Münchberg-Schlegel, die FT Hof, der FSV Viktoria Hof, der 1. FC Martinsreuth, der 1.FC Gefrees, der SV 05 Froschbachtal, der FC Frankenwald (Aufsteiger) und eigentlich auch der FC Waldstein; im Süden vertreten sind die Aufsteiger aus Mähring, vom ATSV Tirschenreuth und vom FC Lorenzreuth sowie die Kickers Selb, dazu kommen der TSV Konnersreuth, der TSV Waldershof, die SF Kondrau, der SV Steinmühle, der SV Mitterteich II, der ASV Wunsiedel, der VfB Arzberg und die SpVgg Wiesau. Bleiben noch die oben genannten Teams, die für eine „Kreisliga Mitte“ prädestiniert wären, die es aber nun mal nicht gibt. Mehrere Varianten, wen es wohin verschlagen könnte, sind inzwischen bekannt: Zwei Nordteams, vorzugsweise wohl Rehau und Regnitzlosau wegen der Nachbarschaft und der Nähe zur Autobahn, könnten in den Süden zum Auffüllen wechseln, vielleicht auch im Paket mit Tauperlitz und Döhlau, dafür zöge es Kirchenlamitz und Marktleuthen in den Norden – gemeinsam mit dem FCS, der wohl ebenfalls in diesem Jahr für die Kreisliga Nord eingeplant ist. Die ganz große Begeisterung ist bei den anderen Klubs, die im „Sandwich“ zwischen Norden und Süden eingeklemmt sind, aber noch nicht ausgebrochen – bliebe die Alternative, mit 18 Teams im Norden und 14 im Süden zu agieren, ob die „Hofer“ diese Terminhatz allerdings mitmachen wollen, ist äußerst fraglich. Und was sagt der FCS als im letzten Jahr Betroffener zu den Planspielen und Möglichkeiten? Es sei nur einmal eine Spielerei: Schwarzenbach gemeinsam mit Rehau im Süden. Mehr Derbycharakter ginge kaum, für die Rehauer wären Selb oder Marktleuthen auch nicht unerreichbar. Der FCS wiederum kennt die Liga jetzt, er hat sich als Aufsteiger prima geschlagen und Respekt verschafft, kommt mit der Spielanlage zurecht und könnte die eigenen Ambitionen womöglich besser verwirklichen. Andererseits – und hier kommt das große ABER ins Spiel – ist die Einteilung in den Norden nur logisch: ein Verein aus dem Landkreis Hof gehört in die Hofer Gruppe, die Wege sind insgesamt kürzer, die Verbindungen zu den anderen Vereinen im Norden enger. Über 15 Jahre ist es her, dass man dem Frankenwald Besuche zu Punktspielen abgestattet hat, Duelle mit Münchberg oder Martinsreuth als Nachbarn sind reizvoll; und schließlich würde man ein zweites Jahr in Folge neue, lange nicht gesehene oder ganz unbekannte Mannschaften begrüßen können. Nicht nur die Vertreter des FCS werden solche Gedanken an den Kreisspielleiter weitergeben, sondern auch die der anderen betroffenen Klubs und ihm so einen aufregenden Urlaub bescheren. Immerhin: eine spannende Zeit bis Anfang Juli, wenn alle Einteilungen festgezurrt werden sollen, scheint garantiert…