Der große Baustein ist gelegt, der Schlussstein muss noch folgen

Die beste Nachricht am vergangenen Sonntag stand mit dem Schlusspfiff fest: der 1.FC Schwarzenbach hatte ein weiteres wichtiges Spiel gewonnen und mit 2:0 (0:0) gegen den ATSV Tirschenreuth die Oberhand behalten. Die gute Nachricht war auch allen Schwarzenbacher Sympathisanten sofort klar, denn durch den Erfolg kann der FCS maximal noch auf einen Relegationsplatz am Ende der Saison fallen, der direkte Abstieg ist kein Thema. Ob es noch eine allerbeste oder doch eine schlechte Nachricht an diesem Abend geben würde, das war dagegen lange unklar. Erst eine gute Dreiviertelstunde nach allen anderen war auch das Ergebnis aus Kirchenlamitz bekannt – der VFC hatte mit 1:2 gegen die SpVgg Wiesau verloren, damit ist die Frage nach dem direkten Klassenerhalt für die Schwarzenbacher noch nicht beantwortet und wird sich am letzten Spieltag im direkten Duell mit dem TSV Waldershof sowie im Fernduell mit Wiesau und Wunsiedel klären.

13 Punkte aus den letzten fünf Spielen, 11:1 Tore – die Bilanz der Grün-Weißen kann sich sehen lassen. Das letzte Gegentor datiert vom Spiel in Mähring und gehört zu denen in dieser Spielzeit, weswegen sich der FCS noch nicht ganz sicher fühlen darf. Bleibt es auch das letzte, dann steht fest, dass die Schwarzenbacher definitiv ein weiteres Jahr in der Kreisliga zuhause sein werden, denn dann hat die Mannschaft mindestens den noch fehlenden Punkt geholt, dazu aber später mehr. Das Zu-Null gegen Tirschenreuth wurde erneut mit viel Einsatz und etwas Glück geholt, das es vor allem in der zweiten Spielhälfte brauchte, um gegen den direkten Konkurrenten zu bestehen. Die ersten 45 Minuten boten wenig Berichtenswertes, zu sehr lähmte die Angst vor einer Niederlage beiden Mannschaften die Füße und Köpfe. Die drei Schwarzenbacher Spitzen bekamen wenige brauchbare Bälle oder wurden von der Tirschenreuther Abwehr schnell gestellt, die ATSV-Angreifer wie Lorenz und Schiffl waren ebenfalls gut beschattet, dazu verletzte sich Jonas König früh und musste lange behandelt werden. Es fehlte an Bewegung in der Partie, ein Freistoß von Fröhlich (12.) und ein Schuss des Tirschenreuther Kapitäns Sebastian König (13.) waren anfangs noch die gefährlichsten Szenen. Die Gäste machten bei Standards auf sich aufmerksam, wo sie ihre Größenvorteile ausspielen wollten, so kam auch die beste Möglichkeit der ersten Hälfte zustande, als Lorenz nach einer Ecke plötzlich an den Ball kam, weil sich Becher verschätzte, doch sein Kopfball flog am linken Pfosten vorbei (34.). Ähnlich unspektakulär ging es bis zur Pause weiter, in der mit Hilfe der Liveticker fleißig gerechnet und spekuliert wurde – nur was in Kirchenlamitz vor sich ging, wusste niemand, weil es weder eine Berichterstattung noch einen Kontakt ins dortige Clubheim gab. Ein Punkt für beide, das konnte FCS wie ATSV helfen, aber eigentlich musste es einen Sieger geben, um die Ausgangslage entscheidend zu verbessern. Die Gastgeber schworen sich in der Kabine offensichtlich darauf ein, nicht nur auf Unentschieden zu spielen, sie versuchten jetzt, früher und energischer zu stören. Vielleicht verunsicherte das die Gäste etwas, beim Führungstreffer war aber auch eine Menge Glück dabei, das muss man zugeben: vor dem eigenen Strafraum spielte ein Tirschenreuther Verteidiger einen Querpass, er übersah dabei jedoch komplett Patrick Bertl, der schnell dazwischen ging und mit einem Schuss unter die Latte frei vor Torwart Rosner die Nerven behielt (52.). Der FCS schwamm sich nach dem 1:0 etwas frei, die Angriffe über außen liefen besser, als Bertl ein weiteres Mal freigespielt wurde, rutschte seine Flanke ab und brachte Rosner in einige Nöte (54.). Gleiches galt für Becher, der bei einem Schuss Königs, den der Wind leicht verwehte, erst einmal Schwierigkeiten hatte (55.). Die abwechslungsreichsten Minuten der Partie hatten begonnen, weil die Offensivspieler besser Lücken fanden als zuvor. Sebastian Bertl und Fröhlich kombinierten sich mit einem Doppelpass durch die Verteidigung, Fröhlich schloss aus der Drehung ab und zwang Rosner zu einer Parade (57.). Ein zweites Tor hätte das Spiel wohl entschieden, weil der ATSV zwar bemüht war, ihm außer den weiten Pässen nach vorn nicht wirklich viel einfiel. Es musste ein weiterer Fehler her, um ihn zurück in die Begegnung zu bringen; Linke schlug einmal über den Ball, Buch hatte freie Bahn, wurde aber von Luber gestoppt (65.) – für Tirschenreuth war der Fall sonnenklar, es konnte nur eine Notbremse und damit eine Rote Karte sein; Schiedsrichter Kleiber (Stöppach-Haarth) entschied aber, dass Luber erst den Ball gespielt hätte und zeigte ihm Gelb. Von diesem Moment an war Wut im Spiel des ATSV, der sich kaum mehr mit einer Entscheidung gegen das Team abfinden wollte und aus dem Ärger Kraft zog, um die Partie zu kontrollieren. Der FCS wurde Richtung eigenen Strafraum gedrängt, brachte den Ball nur noch selten kontrolliert weg und hatte bei einigen Versuchen der Gäste auch Glück, dass sie beim Abschluss nicht überlegt genug waren und deshalb nicht trafen. Es dauerte bis in die Nachspielzeit, ehe sich die Platzherren einmal richtig befreien konnten, dieser Moment sorgte dann auch für die Entscheidung: Löffler wurde steil geschickt, hatte einen Vorsprung gegen die aufgerückten Tirschenreuther und blieb vor Rosner cool genug, um ihn zum 2:0 zu überlupfen (90.+3.). Ein künstlerischer Farbtupfer zum Abschluss einer kampfbetonten Partie, die dem FCS wichtige Zähler bescherte und ihm weiter alle Möglichkeiten im Kampf um den direkten Klassenerhalt belässt.

Die Aufstellung: Becher – Jung, Luber, Linke, Saalfrank (M. Fuchs) – Wohn, Löffler, P. Fuchs – S. Bertl, P. Bertl, Fröhlich.