Der FCS und die große Chance

Kaum hat sie angefangen, schon ist sie wieder vorbei: mit enormem Tempo ist die Vorrunde in der Kreisliga Süd durchgezogen worden, zwischen Beginn und Ende lagen gerade einmal elf Wochen – und ein nicht enden wollender Sommer, der am einen oder anderen Spieltag schon einmal die Frage aufkommen ließ, warum man sich denn jetzt auf dem Spielfeld abquälen muss und nicht das schöne Leben im Waldbad genießen kann. Aber wie das so ist: erst die Arbeit, dann das Vergnügen, im Fall des FCS hat dieses Prinzip in der ersten Saisonhälfte recht ordentlich funktioniert. Aus 13 Spielen (da gibt es ja noch diese Partie gegen Mitterteich…) holte die Mannschaft 20 Punkte, liegt bei einem Torverhältnis von 28:23, hat sechsmal gewonnen, zweimal unentschieden gespielt und fünfmal verloren – das macht insgesamt in einem sehr ausgeglichenen Mittelfeld der Tabelle Platz 7, ein Rang mit Anschluss nach oben, den die meisten wohl auch dankend am Ende der Spielzeit annehmen würden. Klammert man den schwarzen Mittwoch in Wunsiedel aus, als einfach gar nichts, waren die Grün-Weißen selten klar das schlechtere Team, oft fehlte die Abgebrühtheit und auch etwas die Konstanz, um auch gegen die Spitzenteams etwas mitzunehmen. Denn drei der Niederlagen setzte es gegen die Top 3 der Liga aus Rehau, Arzberg und Konnersreuth; einen weiteren Punktverlust gab es in Kondrau, ebenfalls vor dem FCS platziert. Logischerweise würde man bei Punktgewinnen gegen diese Klubs von Bonuszählern sprechen, möglich waren sie allemal. Aber es ist, wie es ist, und solange die Grün-Weißen gegen den Rest der Liga nicht leer ausgehen, kann eigentlich wenig passieren. Denn ganz so einfach ist die Konstellation als Siebtplatzierter auch wieder nicht, die Kellerkinder haben in den vergangenen Wochen aufgeholt oder vorher Punkte geholt, um jetzt trotz einer Schwächephase nicht hoffnungslos abgeschlagen zu sein – bestes Beispiel ist der Nachbar aus Förbau, der sich aus seinem tiefen Tal herausgekämpft hat und mittlerweile gleich hinter dem FCS liegt; der SV Steinmühle, gegen den die Schwarzenbacher ebenfalls verloren haben, hängt jetzt durch, muss sich mit 12 Zählern aber auch noch längst nicht aufgeben. Um sich aus allen Schwierigkeiten herauszuhalten, sollte die Mannschaft entsprechend noch ordentlich punkten in den vier Spielen vor der Winterpause, die Ausgangslage sieht zunächst einmal gar nicht so schlecht aus: am Ende empfängt der FCS die SpVgg Selb 13, die einfach keine Kontinuität in ihre Spiele bekommen will, vorher geht es zur „Wundertüte“ SG Marktredwitz. Kommende Woche wartet die sehr hohe Hürde VfB Arzberg, und um entspannt dorthin zu fahren, wäre ein Erfolg im Kärwaspiel schon sehr hilfreich. Zum Rückrundenauftakt kommt der FC Lorenzreuth nach Schwarzenbach, seines Zeichens 14. mit genauso zwölf Punkten wie Steinmühle, auf Erfolge angewiesen und mit einer schlechten Erinnerung ausgestattet: in der ersten Saisonpartie kam „Lori“ mit 1:6 unter die Räder, holte sich eine Rote und eine Gelb-Rote Karte ab und wurde vom FCS dann dank des sich bietenden Raums zerlegt. Hopp oder Topp heißt die Devise für die Elf von Trainer Roland Fux, in der gesamten Vorrunde gab es kein Remis, die Siege oder Niederlagen fielen meistens deutlich aus. Kommen die Lorenzreuther in Fahrt, sind auch sie torgefährlich, das war auch zu Beginn des Spiels im Marktredwitzer Vorort zu sehen; Trainersohn Felix Fux ist bisher am erfolgreichsten (6 Treffer), Walberer, Küspert und Schneider standen je viermal richtig, Schraml dreimal, aber der ist aktuell gesperrt. Achillesferse bleibt die Defensive, der FCL hat mit 44 Toren die meisten aller Kreisligisten kassiert. Ein gewisser Druck ist für die Rot-Weißen also gegeben, wenn sie zum FCS kommen. Der hat sein kleines Tal hoffentlich überwunden, gegen Kirchenlamitz gezeigt, dass er doch aufstehen und zusammenhalten kann, wenn es einmal brenzlig wird, und jetzt die Möglichkeit, eine positive Richtung zum Ende eines äußerst aufregenden Fußballjahres einzuschlagen. Die Offensivaktionen, der Zug zum Tor und, weil überaus notwendig, der Einsatz in der Defensive stimmten gegen den VFC wieder, wenn dieses Gesamtpaket auch am Sonntag abgerufen werden kann, sind die Hausherren sicher keine Außenseiter. Und dann steht nach den Derbyfeierlichkeiten vergangene Woche einem leckeren Kärwaessen im Clubheim „nur noch“ der FC Lorenzreuth im Weg…Anstoß ist um 15 Uhr.