Der FCS lässt sich nicht aufhalten

von Wolfgang Fischer

Endlich ist der Knoten geplatzt! Mit einem auch in dieser Höhe verdienten 4:1 (2:1) beim FC Marktleuthen gelang dem FCS der lange ersehnte erste Saisonstieg, mit dem auch die „Rote Laterne“ in der Kreisliga Süd an den TSV Waldershof weitergereicht werden konnte. Es sollte sich auszahlen, dass Trainer Horst Pankau zum ersten Mal in dieser Spielzeit fast der komplette Kader zur Verfügung stand. Vor allem die Rückkehrer Michael Fröhlich und Kapitän Raimund Wohn, der sich trotz einer noch nicht ganz ausgeheilter Verletzung in den Dienst der Mannschaft stellte, taten der Mannschaft äußerst gut. Den äußerst negativen Aspekt des Spiels bildete jedoch das rücksichtslose Einsteigen einiger Marktleuthener Spieler. Leider unterließ der 18-jährige Landesligaschiedsrichter Stefan Linß, der im Mai 2017 von der Schiedsrichtergruppe Bayreuth als „Schiedsrichter des Monats“ ausgezeichnet worden war, viel zu lange die notwendigen Sanktionen. An sich wäre bereits in der 2. Minute nach einer rüden Attacke an P. Bertl zumindest eine „dunkelgelbe“ Karte fällig gewesen. Zum ungläubigen Erstaunen des zahlreich mitgereisten FCS-Anhangs ließ Linß jedoch weiterspielen. So konnte die Heimmannschaft, deren rustikale Spielweise ohnehin bestens bekannt ist, ihr unseliges Treiben fortsetzen. Zeitweise schien es, dass einige Marktleuthener Akteure sich in einem imaginären Wettbewerb um den Titel der „Sense des Monats“ befanden. Aber zum Spielverlauf: Nach anfänglichem Abtasten setzte zunächst der FCM die Akzente. TW Johannes Becher, der ein sicherer Rückhalt seiner Abwehr war, konnte mit einer Glanzparade einen Distanzschuss von Thumser (5. Min.) entschärfen und war auch nach einem unberechtigten Freistoß von Spielführer M. Höppler nicht zu überwinden (22. Min.). Als die FCS-Abwehr zum einzigen Mal in diesem Spiel unsortiert wirkte, war er aber gegen den freistehenden Ottner (25. Min.) machtlos. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Spielen ließen die FCS-Spieler aber nicht die Köpfe hängen. Bereits vier Minuten später kam die Antwort. Raimund Wohn überwand mit einem feinen Pass die Schnittstelle der gegnerischen Abwehr, den Rest besorgte Michael Fröhlich souverän – der Ausgleich! FCS ließ nicht locker und wurde belohnt. Sebastian Bertl konnte ausnahmsweise nicht regelwidrig zu Fall gebracht werden, flankte über den gesamten Strafraum hinweg auf die rechte Seite zu seinem Bruder Patrick. Dieser konnte ausnahmsweise nicht regelwidrig zu Fall gebracht werden und fand Raimund Wohn, der abgeklärt zur Führung vollstreckte (35. Min.). Wer nach der Pause ein spielerisches Aufbäumen der Heimmannschaft erwartet hatte, sah sich getäuscht. Schwarzenbach dominierte das Match immer stärker und setzte spielerische Glanzpunkte, denen Marktleuthen nur rüde Attacken entgegenzusetzen wusste. Nach einer Stunde schickte Raimund Wohn Sebastian Bertl auf die Reise und es stand 3:1. Derselbe Spieler hatte kurz danach nach einem Traumpass von Michael Fröhlich die endgültige Entscheidung auf den Füßen, setzte den Ball aber über das Tor. Für diese sorgte der Letztgenannte dann selbst. Durch ein Zuspiel aus der eigenen Abwehr in Szene gesetzt, zog Michael Fröhlich von der Mittellinie mit der ihm eigenen Dynamik los. Da er ausnahmsweise nicht regelwidrig zu Fall gebracht werden konnte, krönte er sein Solo mit einem knallharten Schuss ins Marktleuthener Tor.

Den unrühmlichen Höhepunkt setzte der Marktleuthener Abwehrspieler Matthes, der in der 78. Min. Sebastian Bertl ohne Not brutal umsäbelte, worauf dieser verletzt ausscheiden musste und möglicherweise wieder mehrere Wochen ausfallen wird. Die zwangsläufige rote Karte, der sich auch SR Linß nicht verweigern konnte, stellt insoweit nur eine unzureichende Kompensation dar. In den letzten Minuten war der FCS verständlicherweise darauf bedacht, Zweikämpfe zu vermeiden, um keine weiteren Verletzungen zu riskieren. Auch der Schiedsrichter schien sich jetzt der Gefahrenlage bewusst zu sein, pfiff er doch überpünktlich ab. Danach war das Aufatmen im FCS-Lager spürbar. Mit der besten Saisonleistung hat die Mannschaft gezeigt, dass sie sehr wohl das Potential für gehobene Kreisligaansprüche besitzt.

FCS: Becher, Scharrer, Saalfrank, Luber, Wohn (88. Min. Seifert), Löffler, P. Fuchs, M. Fuchs, S. Bertl (79. C. Barthold), Fröhlich, P. Bertl.