Der FCS holt das Spiel zurück

Ein Drama im Theater vollzieht sich meist in mehreren Akten. Insofern wurde den Zuschauern beim Heimspiel  des 1.FC Schwarzenbach gegen die SG Fuchsmühl ein waschechter Mehrakter geboten, inklusive unerwarteter Wendungen und eines Happy Ends in Form des ersten Heimsiegs in dieser Saison, dessen Ergebnis von 4:3 (2:2) aber schon erahnen lässt, dass diese Aufführung mehr Spannung zu bieten hatte, als den meisten lieb war.

Akt 1 – die Einführung in das Geschehen. Der FCS war zum ersten Mal in dieser Spielzeit so etwas wie der Favorit, denn der Mitaufsteiger aus der Oberpfalz ist aktuell Tabellenletzter. Mikuta, Bertl und Saalfrank fehlten weiterhin, dafür waren Seifert und Wohn wieder mit von der Partie. Um den Kapitän herum formierte sich in den ersten Minuten auch langsam das Geschehen, die Platzherren konnten den Ball laufen lassen, verbuchten nach schnellen und direkten Kombinationen gute Möglichkeiten und trafen nach 16 Minuten verdient zum 1:0, als Fröhlich sich schön löste, aus dem Mittelfeld bedient wurde, Torwart Schultes umkurvte und problemlos einschob. Die Fuchsmühler Abwehr war zu diesem Zeitpunkt noch mit der Passfolge und den Dribblings der Schwarzenbacher überfordert, Chancen boten sich genug, um zeitig zu erhöhen, unter anderem für Marcel Fuchs, der mit seinem direkten Versuch aber nicht an Schultes vorbeikam (19.). Die Grün-Weißen waren beweglicher, stellvertretend dafür stand die Entstehung des 2:0, als Anders im Strafraum angespielt wurde, sich durchsetzte und zum Schuss ansetzte, den Schultes nur prallen lassen konnte und der so zum Abstauber für Seifert wurde (22.). Akt 2 – die Krise. Es schien auf einen entspannten Nachmittag hinauszulaufen, weil sich zunächst am Bild auf dem Platz nichts änderte, das nächste Tor war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Doch der FCS wurde lässiger und nachlässiger in seinen Aktionen, gab nun seinerseits der SG mehr Platz und die Gelegenheit zu ersten eigenen Kombinationen. Die begannen oft mit langen Schlägen aus der Abwehr auf den technisch starken Lukas Gerg oder den kantigen Stürmer David Janda, die die Bälle dann verarbeiteten. Wurden sie attackiert, versandeten die Bemühungen oft schnell, doch sie bekamen immer mehr Raum, die Folge waren zwei völlig überflüssige Gegentore, als Gerg zu einem Schlenzer ansetzen durfte (41.) und gleich darauf Janda sträflich allein gelassen wurde (42.). Akt 3 – der Höhe- oder Tiefpunkt. Die Treffer zum Ausgleich waren ein Schock für den FCS, der mit diesem Spielverlauf überhaupt nicht klar kam. Die Mannschaft kehrte verunsichert aus der Kabine zurück und brauchte einen Freistoß von Gerg als Weckruf, um zumindest wieder in die Begegnung zu finden. Trainer Pankau versuchte mit Wechseln aufzurütteln, doch vom überlegenen und überlegten Fußball der ersten halben Stunde war nicht mehr viel zu sehen. Möglichkeiten ergaben sich zwar noch, aber weniger aus geplanten Aktionen heraus als vielmehr nach langen Bällen, von denen etliche außerdem ins Leere liefen. Auf und neben dem Platz rumorte es zu diesem Zeitpunkt kräftig. Akt 4 – die Katastrophe. In der Theatersprache kann eine Katastrophe auch etwas Positives sein, in diesem Fall war sie ein Nackenschlag. Einen an sich harmlosen Konter machte die Schwarzenbacher Abwehr wieder scharf durch einen Querschläger, der Ball fiel vor Spörrers Füße, der dann ein zugegeben schönes Tor zum 2:3 per Lupfer über Becher erzielte (76.). Die Fassungslosigkeit stand allen Spielern ins Gesicht geschrieben: Fuchsmühl war ein kampfstarker Gegner, aber ansonsten musste der FCS doch über größere Qualität verfügen, um als Sieger vom Platz zu gehen, und dann so etwas? Akt 5 – die Lösung des Konflikts. Doch, es gab ein Happy End, aber es war ein erzwungenes. Spielerisch war lange nicht viel Glanz zu sehen, aber die Schwarzenbacher gaben sich immerhin nicht auf. In der letzten Viertelstunde drückten sie die müder werdenden Gäste in deren Hälfte und versuchten ihr Glück immer wieder. Dabei entstanden Spielzüge, die deutlich effektiver waren als das „Gebolze“ zuvor, weil ihnen die Spieler der SG erneut nicht folgen konnten. Einem Aufbau über links folgte der Pass zu Fröhlich, der direkt auf Wohn weitergab, dem mit einem präzisen Schuss das 3:3 gelang (81.). Fuchsmühl wirkte platt, hatte aber noch einen Angriff in petto, doch Becher trug seinen Teil zum positiven Ausgang bei, als er mit einem Reflex gegen Janda klärte (87.). Aus der folgenden Ecke entwickelte sich der Angriff, an dessen Ende Linke frei im Strafraum bedient wurde und das Tor erzielte (88.), das hoffentlich einen dicken Knoten beim FCS löste, denn jetzt ist auch die Null in der Statistik bei den Heimsiegen getilgt. Weitere dürfen gerne folgen, aber dann bitte nicht mehr auf so dramatische Art und Weise.

Die Aufstellung: Becher – Scharrer, Luber, P. Fuchs (A. Armstark) – Michel, Wohn, Linke, M. Fuchs, Seifert – Fröhlich, Anders (Schijabiew, Haas).