Déjà-vu erwünscht

Der FCS steht unter dem Druck des Gewinnenmüssens und trifft am Sonntag auf eine Mannschaft aus der Oberpfalz, für die es inzwischen um nichts oder nicht mehr viel geht und die deshalb frei aufspielen kann. Kommt dem aufmerksamen Leser bekannt vor? Richtig, würde man große Teile der Vorschau auf das Spiel gegen den SV Steinmühle in diesen Bericht kopieren und einige Namen austauschen, würde man wohl erstaunlich viele Parallelen zur Partie gegen den TSV Konnersreuth finden, die an diesem Sonntag ab 16 Uhr ansteht. Aber natürlich gibt es auch eine ganze Reihe von Unterschieden, was schon damit beginnt, dass es sich diesmal um kein Heim-, sondern ein Auswärtsspiel handelt. Aber zunächst zu dem, was der Vorwoche ähnelt. Wie der SV Steinmühle ist auch der TSV ein Team mit robusten, durchsetzungsstarken Spielern, die ihre Physis genauso gut einsetzen können wie ihre spielerischen Qualitäten, davon konnten sich die Schwarzenbacher in den inzwischen drei Begegnungen in der Kreisliga seit dem Aufstieg überzeugen. Die Konnersreuther haben in dieser Saison lange mit den Spitzenklubs mitgehalten, erst in den letzten Wochen wurde der Abstand zu den Plätzen 1-3 allmählich größer. Rang 4 soll aber bestimmt nicht auch noch verloren werden, auch diese Parallele gibt es zu den Steinmühlern, die ihr letztes Saisonziel, eine Platzierung so weit oben wie möglich, auch mit nach Schwarzenbach gebracht hatten. Auch der TSV hat starke Torjäger, Schicker (18) und Pirner (14) waren gemeinsam fast genauso erfolgreich wie der komplette FCS, und ebenso eine breite Palette an Zuspielern, was die Konnersreuther schwer ausrechenbar macht. Aber ähnlich wie beim SV Steinmühle stockt es bei den Stiftländern zuletzt etwas, allerdings sollten die letzten Ergebnisse nicht unterschätzt werden, denn eine Niederlage gab es nur gegen Arzberg und das wieder erstarkte Kirchenlamitz, auch Marktleuthen ist in diesem Jahr ein sehr unangenehmer Gegner, dort gab es vorige Woche ein 0:0. Macht alles in allem die Favoritenrolle für den TSV gegen die Grün-Weißen, die wie vor einer Woche sicher nicht ungern Außenseiter sind, aber auch besonders wieder in der Pflicht stehen zu punkten. Es wird bis zum Ende der Saison kein Wochenende geben, an dem der FCS nicht unter Druck steht und zu einem Va-Banque-Spiel gezwungen ist: wann geht man volles Risiko und versucht zu gewinnen, wann kann ein Punkt vielleicht auch überaus wichtig und nützlich sein? Gegen Steinmühle gelang der Balanceakt bestens, weil den Gästen wichtige Spieler fehlten und die Schwarzenbacher so ihr Spiel besser aufziehen konnten, das wird im Fall von Konnersreuth eher nicht der Fall sein. Aber es gibt auch einen wichtigen Unterschied im nächsten Vergleich Oberfranken – Oberpfalz: dieser FCS von April und Mai 2018 ist nicht mehr zu vergleichen mit dem aus dem Herbst des letzten Jahres, als er den Konnersreuthern mit 0:1 und einer bereits ausgedünnten Mannschaft nach einem zähen Kampfspiel in letzter Sekunde unterlag. Damals begannen die Wochen des Verzweifelns, weil einfach nichts gelingen wollte; jetzt glaubt das Team wieder an sich, hat aus den vergangenen sechs Spielen in etwa genauso viele Punkte geholt wie im Rest der Saison, kann wieder auf einen Großteil des Kaders zurückgreifen und weiß um die Chance, die sich bietet nach der schon geschafften Aufholjagd. Aber Zurücklehnen ist nicht möglich, weil auch die Konkurrenz Woche für Woche dranbleibt und teils unerwartete Erfolgserlebnisse feiert. Wenn das Lorenzreuth oder Tirschenreuth gelingt, warum nicht aber auch dem FCS?

Zwei sehr unterschiedliche Aufgaben warten an diesem Wochenende auf die 2. Mannschaft. Nachdem sie in der Vorwoche wegen einer Absage und eines spielfreien Sonntags regenerieren konnte, muss die Reserve zunächst am Freitag zur SG Zedtwitz II reisen (Anstoß 18.30 Uhr). Ein Punkt in dieser Saison bislang, eine Torbilanz von 18:167 machen klar, dass es tatsächlich eine Pflichtaufgabe ist, vor der der FCS II steht, die er aber genauso ernsthaft angehen muss wie jedes andere Spiel. Am Sonntag heißt der Gegner in Leupoldsgrün SG ASV Leupoldsgrün II/FC Ahornberg II (Beginn 15 Uhr), immerhin Tabellennachbar der Schwarzenbacher. Offensiv nicht zu unterschätzen, ist diese Spielgemeinschaft in der Abwehr anfällig, was schon 63 kassierte Treffer anzeigen. Neun davon gingen auf das Schwarzenbacher Konto im Hinspiel, aber da bei der SG drei Teams im Spielbetrieb stehen, ist es kaum möglich, welche Stärke der Gegner im Rückspiel hat. Mit zwei Erfolgen könnte die Reserve wieder mitten im Kampf um Platz 3 in der A-Klasse stehen.