Das einfachste Spiel der Saison

Wurlitz als Zentrum der Hofer Fußballwelt? Kann sich der kleine Ort schon auf das große Finale im Totopokal freuen, wenn der FCS und der FC Rehau auf neutralem Platz im Lokalderby den Sieger in diesem Wettbewerb am Himmelfahrtstag ermitteln? Gemach, Gemach, so weit ist es noch ganz lange nicht. Aber ein bisschen vor sich hinspinnen ist ja erlaubt: sollten die beiden Kreisligisten ihre Halbfinals gegen den TSV Thiersheim bzw. den ZV Thierstein gewinnen (wäre im anderen Fall dann Höchstädt ein denkbarer Austragungsort?) und sollte das Endspiel nicht bei einem der beiden Klubs stattfinden, dann müsste man sich ja in der Mitte treffen…Es lässt sich fleißig und entspannt spekulieren, was nach dem Halbfinalabend an diesem Mittwoch passieren könnte, denn es ist mitten in der entscheidenden Phase der Saison eine Gelegenheit, ganz frei und ohne Druck aufzuspielen. Zumindest gilt das (bedingt) für den FCS, der im Mittelfeld der Kreisliga Süd steht und für den nach oben sicher nichts und nach unten unter normalen Umständen auch nichts mehr geht. Die drei übrigen Halbfinalisten haben dagegen schon noch ihre Platzierung genau im Blick, denn die Rehauer kämpfen um Platz 1 in der Kreisliga Nord und die beiden Bezirksligisten um den Klassenerhalt. Welchen Stellenwert hat der Pokal also, wer wird welche Besetzung auf den Platz schicken, besonders, da es auch noch ein Spiel unter der Woche ist? Nach den harten Bandagen gegen Marktleuthen sollte es für die Schwarzenbacher in jedem Fall eine technisch ansprechendere Partie werden, für bloßen Kraftfußball sind die Thiersheimer eigentlich nicht bekannt. Im Winter konnten sie sogar den bayerischen Meistertitel im Futsal erringen, konnten jedoch nicht noch eine Stufe weiter im süddeutschen Bereich glänzen, weil die Statuten des bfv den Einsatz ihrer tschechischen Spezialisten untersagten. Die Mischung aus Spielern aus dem Nachbarland, Routiniers aus dem eigenen Stall bzw. Vereinen der Umgebung und Nachwuchsspielern funktioniert seit Jahren bestens unter der Regie von Trainerurgestein Roman Pribyl, und natürlich bleibt der TSV in dieser Begegnung der Favorit. Wie im letzten Jahr lockt aber trotzdem die Vorstellung, ein Finale spielen zu können und dann als Kreissieger einen namhaften Gegner in der ersten Runde des bfv-Pokal zu bekommen bzw. überhaupt erst einmal im landesweiten Wettbewerb aufzutauchen. Während es 2016 in Marktleuthen nichts zu holen gab, kann der FCS jetzt als Außenseiter und auf heimischem Platz vielleicht für eine Überraschung sorgen. In jedem Fall sollte es eine interessante Abwechslung zum Ligaalltag sein, wenn es an diesem Mittwoch um 18 Uhr losgeht und wer weiß, ob in Wurlitz nicht schon der englische Rasen vorbereitet wird…