Auftaktsieg mit Glück, Geschick und Können

Das konnte sich sehen lassen: nicht nur mit dem Spiel beim TSV Konnersreuth waren die vielen Anhänger des 1.FC Schwarzenbach zufrieden, die sich auf den Weg zum ersten Spiel in der Kreisliga nach 15 Jahren gemacht hatten, sondern natürlich vor allem mit dem Ergebnis, denn ein 2:1 (0:0)-Auswärtserfolg hatte wahrscheinlich nicht bei allen auf dem Zettel gestanden. Doch der FCS fuhr letztlich verdient drei Punkte ein und hat beim ersten Auftritt im Süden des Spielkreises sicherlich auch einiges für den Verlauf dieser Spielzeit gelernt.

Die Freude über den Dreier war nach Abpfiff der Begegnung selbstredend groß, und Trainer Horst Pankau wird sie wohl erst im Lauf der Trainingseinheiten wieder etwas herunterfahren lassen, um die Mannschaft auf die kommenden schweren Aufgaben vorzubereiten. 90 Minuten lang war er genauso im Einsatz wie seine Spieler, fieberte, zitterte und jubelte am Ende mit. Dabei hat er aber garantiert nicht den Blick für die Details verloren, die dem FCS in dieser Spielzeit zu weiteren Erfolgen verhelfen sollen, um das Ziel Klassenerhalt möglichst sorgenfrei zu erreichen.

nur im Verbund klappt es mit dem Erfolg: über die gesamten 90 Minuten zeigte der FCS eine geschlossene Mannschaftsleistung, jeder Spieler nahm weite Wege auf sich und half mit, wenn es beim Mitspieler brenzlig wurde

nur im Verbund klappt es mit dem Erfolg: über die gesamten 90 Minuten zeigte der FCS eine geschlossene Mannschaftsleistung, jeder Spieler nahm weite Wege auf sich und half mit, wenn es beim Mitspieler brenzlig wurde

Lektion 1: der FCS kann mithalten. Wie stark die Konnersreuther im Gesamtvergleich der Liga nun sind, kann (noch) niemand sagen, den Schwarzenbachern muss das aber auch egal sein; wenn sie ihre eigenen Stärken einbringen, können sie jedem Gegner mindestens unangenehm werden. Lektion 2: der FCS braucht Kondition und Ausdauer. Auch der TSV stellte eine sehr junge, laufbereite Mannschaft, die die Gäste während des gesamten Spiels forderte, läuferisch wie körperlich. Verschnaufpausen wie gegen die schwächeren Teams in der Kreisklasse wird es kaum geben, die Fitness muss stimmen und die Bereitschaft bei allen gegeben sein, noch weitere Wege zu gehen und kompakter zu stehen, als das im letzten Jahr bereits der Fall war. In Konnersreuth klappte das vorbildlich;  Außenstürmer Bertl klärte genauso einmal an der Eckfahne wie Außenverteidiger Fuchs mit nach vorne stürmte, um die Mitspieler zu entlasten.

dass der FCS nicht chancenlos sein würde, deutete sich bereits in der 1. Hälfte in Konnersreuth an, als sich schon einige gute Möglichkeiten ergaben; hier scheitert Wohn knapp mit einem Kopfball

dass der FCS nicht chancenlos sein würde, deutete sich bereits in der 1. Hälfte in Konnersreuth an, als sich schon einige gute Möglichkeiten ergaben; hier scheitert Wohn knapp mit einem Kopfball

Lektion 3: der FCS muss seinem Stil treu bleiben. Den Ball lang nach vorne tragen oder einfach wegschlagen sind Stilmittel, die die Mannschaft beherrscht, aber wohl nicht als Normalfall ansehen wird. Wenn sie ihre technischen Stärken ausspielt, ihr Flügelspiel und ihre Schnelligkeit, wird sie richtig gefährlich. Bereits in der ersten Hälfte ergaben sich die besten Möglichkeiten, wenn die Grün-Weißen ins Rollen kamen und ihr Passspiel aufbauen konnten. Kurz nach Spielbeginn kam Wohn so zu einem Pfostentreffer, Fröhlich wiederholte das später, als er im Mittelfeld freigespielt worden war (34.); auch Anders kam so zu einer guten Chance vor dem Halbzeitpfiff. Und zumindest das Kreisliga-Premierentor entstand nach einem Spielzug und nicht einer Einzelleistung: er ergab eine Ecke, die bei Wohn landete, der den Ball dann artistisch in den Fünfmeterraum schickte, wo ihn Fröhlich Richtung Tor schickte und TSV-Akteur Franz die Kugel entscheidend ablenkte (53.). Und Mikutas Siegtreffer (58.) fiel von außen, wenn auch sicher nicht so gewollt: eigentlich wollte er nach einem gewonnenen Zweikampf flanken, der Ball drehte sich aber in Richtung Tor und fiel über Keeper Neumann urplötzlich an den rechten Innenpfosten und dann hinter die Linie.

Akrobat schön - und wichtig: auch hier gelingt Wohn kein Tor, aber er bereitet artistisch den Ausgleichstreffer vor, an dem irgendwie alle Spieler beteiligt waren, die in der Mitte auf den Ball warten

Akrobat schön – und wichtig: auch hier gelingt Wohn kein Tor, aber er bereitet artistisch den Ausgleichstreffer vor, an dem irgendwie alle Spieler beteiligt waren, die in der Mitte auf den Ball warten

Lektion 4: der FCS darf sich nicht beeindrucken lassen. Die beiden Treffer waren nämlich die Reaktion auf die Führung des TSV, als Plass gleich nach dem Seitenwechsel genau in der Schnittstelle der Abwehr auftauchte und nicht mehr entscheidend gestört werden konnte. Die Pfostentreffer und die vorausgehenden Spielzüge  wurden gezeigt, nachdem die Konnersreuther ihrerseits an die Latte gezielt hatten. Und in der letzten halben Stunde, als die Angriffe der Gastgeber immer wütender wurden und auch die Lautstärke auf dem Platz zunahm, blieben sie weitgehend ruhig, konzentrierten sich auf die Abwehraufgaben und ließen vor allem dem technisch starken Baumgärtner und dem abschlussfreudigen Plass wenige weitere Gelegenheiten, gefährlich vor Becher aufzutauchen; mit dem nötigen Glück gepaart blieb es bei dem einen Gegentor. Lektion 5: der FCS muss seine Chancen nutzen. Es blieb während des ganzen Spiels spannend, auch weil die Schwarzenbacher ihre Möglichkeiten nicht nutzten. Vor der Pause kamen sie nach schönen Kombinationen nicht zum erfolgreichen Abschluss, danach schlossen sie ihre Konter nicht entscheidend ab: Fröhlich zielte nach Vorlage von Bertl direkt auf den Torhüter (75.), bei den Versuchen von Anders oder Saalfrank brachte jeweils noch ein Abwehrspieler den Fuß dazwischen (82./87.). Solche Möglichkeiten müssen noch öfter zu Toren führen, weil sie sich definitiv nicht mehr so häufen wie in den letzten Jahren. In Konnersreuth reichten zwei Tore bis zum Schlusspfiff durch Schiedsrichter Busch aus Vohenstrauß, der sehr ordentlich leitete, aber gefühlt einen Tick mehr laufen ließ als Kollegen aus dem Hofer Raum –weil viele Schiedsrichter eher aus der Weidener Gegend kommen werden, ist auch ihre Art zu pfeifen eine Lektion für den FCS, die gehört aber hoffentlich zu den eher leichter verständlichen und umsetzbaren. Fazit aller Lektionen: bleibt der FCS ein aufmerksamer Schüler, ist das Klassenziel absolut machbar.

Die Aufstellung: Becher – Luber, Saalfrank, P. Fuchs, Löffler – Wohn, Linke, Fröhlich, Mikuta, Bertl – Anders (Gneidin).

so sehen Sieger aus: geschafft, aber glücklich klatschen sich die Schwarzenbacher ab - der erste Auftritt in der Kreisliga Süd ist erfolgreich absolviert!

so sehen Sieger aus: geschafft, aber glücklich klatschen sich die Schwarzenbacher ab – der erste Auftritt in der Kreisliga Süd ist erfolgreich absolviert!