ASV = Als Spitzenreiter verwundbar?

Vor zwei Jahren kam der ASV Wunsiedel zuletzt nach Schwarzenbach  – und fuhr mit einer deftigen Niederlage wieder nach Hause. Nicht ganz unerwartet, denn damals war der ASV II in der Kreisklasse Süd beim FCS zu Gast, der an jedem Wochenende mit einer veränderten Aufstellung klarkommen musste, weil die 1. Mannschaft im Aufstiegskampf steckte. Das ging oftmals auf Kosten der spielerischen Qualität, zum Klassenerhalt reichte es dennoch. An diesem Wochenende wird der ASV wieder nach Schwarzenbach kommen, allerdings unter komplett anderen Vorzeichen. Es präsentiert sich die 1. Mannschaft, sie wird nicht um den Klassenerhalt spielen, sondern will dorthin zurück, wo sie in der letzten Saison lange gut mitspielte: in die Bezirksliga. Über einen Absteiger ASV Wunsiedel wurde lange gar nicht gesprochen, weil die Ergebnisse stimmten. Doch mit der Winterpause kam ein Bruch in den Lauf der Wunsiedler, der sich in die negative Richtung drehte und nicht mehr aufgehalten werden konnte. Besonders weh tat der Ausfall von Stürmer Anthony Hofweller, der nicht zu kompensieren war. Am letzten Spieltag verlor der ASV gegen Mitaufsteiger Schauenstein und musste damit in die Relegation, die am Ende den Abstieg für Wunsiedel brachte. Also alles zurück auf Los, der Verein konnte seinen Kader praktisch zusammenhalten und noch verstärken, Trainer Udo Schnurrer ist mit seinem Team erfolgreich gestartet und holte neun Punkte mit 21 geschossenen Toren bei nur einem Gegentreffer in den ersten drei Spielen in der Kreisliga. Ist die Partie beim FCS folglich schlicht eine Pflichtübung auf dem Weg zum Wiederaufstieg? Klar ist, der ASV hat die Favoritenrolle und trifft auf angeschlagene Schwarzenbacher, deren Gedanken sicher noch lange beim vergangenen Wochenende gewesen sind. Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit traf man mit Selb 13 auf einen Gegner, gegen den man komplett chancenlos war und nicht verlor, weil man selbst fahrlässig mit Tormöglichkeiten umgegangen wäre; und in Steinmühle riss der Spielfaden so urplötzlich, dass eine Erklärung schwer fällt. Die Urlauber reißen natürlich ein Loch, ebenso die Verletzten, aber die haben andere Teams auch. Ein wichtiger Aspekt ist defintiv folgender: die etablierten Kreisligisten haben so gut wie alle eine Bezirksligavergangenheit oder mindestens Spieler, die schon in dieser Klasse aktiv waren. Auch wenn nicht alle Gastspiele glücklich waren – was man in einer höheren Liga mitbekommen hat, verlernt man nicht, seien es spielerische oder kämpferische Fähigkeiten oder auch ganz andere Drucksituationen innerhalb eines Spiels. Steinmühle zum Beispiel konnte nach dem Rückstand umschalten und zwang den FCS in eine Defensive, die er lange nicht mehr erlebt hat, daraus resultierten Fehler. Diese Erfahrungen müssen viele der Spieler erst noch machen, wenn sie ihren Weg weiter verfolgen, den sie seit zwei, drei Jahren gehen, werden sie schnell lernen und dann auch wieder Erfolg haben. Gegen Wunsiedel sind die Grün-Weißen Außenseiter, aber wer weiß, was in 90 Minuten alles passieren kann. Zu verlieren gibt es ab 15 Uhr in jedem Fall nichts.

Schon ab 13 Uhr spielt der FCS II gegen den FSV Unterkotzau. Die Mannschaft spielt trotz gewisser personeller Engpässe gut mit und wird sich auch gegen die Hofer Vorstädter etwas ausrechnen, die eine bunt gemischte Truppe stellen und sich im Lauf der letzten Spielzeiten immer weiter nach oben in der A-Klasse gepirscht haben.