ASV = Alle Spieltage vergessen?

Spielertrainer: Fabian Bartl. Beste Torschützen: Robert Radler (13), Michael Koller und Maximilian Träger (je 6). Torverhältnis: 51:43; Punkte: 38. Ausgangslage: Elfter Kreisliga Süd gegen Sechster Kreisliga Süd. Relevanz für die Entscheidungen in der Liga: gleich Null. Fertig ist der Vorbericht für den Sonntag, wenn der FCS in seinem letzten Heimspiel der Saison am Sonntag um 16 Uhr auf den ASV Wunsiedel trifft. Für beide geht es weder um Auf- noch um Abstieg, die beiden letzten Partien der Spielzeit verschaffen nur noch Klarheit über die Abschlussplatzierung. Soll man also noch große Worte machen um diese Begegnung? Ja, denn das gebührt alleine schon die Fairness. Schließlich stehen da nicht nur die Schwarzenbacher auf dem Platz, sondern auch die Wunsiedler, die für ihr Entwicklung in den letzten Wochen und Monaten Respekt verdienen. Immer noch ist die Mannschaft gefühlt irgendwie im Umbau nach dem Abstieg aus der Bezirksliga vor drei Jahren, es gab vor der Saison einige Wechsel und weite Strecken der Hinrunde liefen überhaupt nicht gut für den ASV – just bis zum Hinspiel gegen den FCS. Aus zwölf Spielen holten die Wunsiedler nur neun Zähler, dann platzte der Knoten beim 4:0 und seitdem läuft es ordentlich bis gut, den Klassenerhalt hat die Elf locker geschafft. Platz 6 ist angesichts der Enge im Mittelfeld der Kreisliga nicht ganz aussagekräftig, trotzdem werden die Rot-Blauen gut damit leben können. Ob es einmal neue Höhenflüge geben kann, bleibt abzuwarten, die Dichte in der Liga und die Qualität wird immer größer werden. Die Tendenz an sich stimmt, zuletzt spielten die Wunsiedler Schicksal für die oberfränkischen Nachbarn: mit ihrer Niederlage gegen Rehau machten sie den FC zum Meister, mit dem Sieg gegen Förbau halfen sie dem FCS beim Ziel Klassenerhalt. Soviel also zum Gegner, und damit zum FCS, der steht ja wie gesagt auch auf dem Platz. Und er hat eine große Chance: jetzt kann er wieder frei aufspielen und viel von dem vergessen machen, was in den vergangenen Wochen verkehrt oder nicht nach Wunsch lief. Kurioserweise – oder eben auch ganz ernsthaft zum Nachdenken anregend – war das Spiel beim ASV auch so eine Art Wendepunkt für die Grün-Weißen. Vorher lief es recht rund, danach folgten noch Siege über Kirchenlamitz und Lorenzreuth, aber seitdem lief nicht mehr recht viel zusammen. Immer unbeständiger wurde der FCS, machte sich das Leben fast ausschließlich selbst schwer und musste deshalb bis letzte Woche zittern. Das war auch in der Partie gegen Rehau zu merken, die Verkrampfung und Verunsicherung waren nicht einfach mit der Meldung abzuschütteln, dass man die Liga halten würde. Seitdem ist eine gute Woche ins Land gegangen, die Köpfe sind hoffentlich frei geworden und alle Spieler können sich darauf konzentrieren, gelöst drauf los zu spielen. Jetzt ist die Gelegenheit, ohne Angst und ohne Druck zu agieren, zu zeigen, was die Akteure eigentlich drauf haben und dass sie besser sind als ihre Leistungen zuletzt aussagten. Sie können die Zuschauer noch einmal begeistern, ihnen auch für die Unterstützung auswärts und zuhause danken und Appetit auf die nächste Saison machen, die zeitig genug kommen wird. Spielt der ASV im wahrsten Sinn des Wortes, kann es noch einmal ein richtig interessanter Nachmittag in Schwarzenbach werden.