Es war einfach zu schön, um das Bild zu ignorieren: nach dem Abpfiff der Partie am Ostermontag beim SV Mitterteich II strahlten Spieler und Verantwortliche mit der Sonne um die Wette, die über dem Stiftland schien. Dunkle Wolken hatten ja auch lange genug das Bild beim FCS beherrscht, monatelang war man Punkten vergebens hinterher gerannt, von einem Sieg ganz zu schweigen. Spieler suchen, Spieler ersetzen, Rückschläge hinnehmen, Niederlagen kassieren, Moral wieder aufbauen – an Arbeit und negativen Eindrücken mangelte es beim besten Willen nicht seit dem Herbst 2017, als im Oktober der letzte Punktgewinn in Tirschenreuth gelang und als gar im September der letzte Sieg, gegen Mähring, eingefahren werden konnte. In manchen Begegnungen wie in Selb oder Arzberg waren die Schwarzenbacher einfach unterlegen, in anderen wie in Kondrau oder gegen Waldershof wussten sie manchmal gar nicht, wieso sie verloren hatten, wo sie sich doch eigentlich nichts vorwerfen konnten. Die Torschützen vom Dienst fehlten zu häufig genauso wie viele andere Stammkräfte, die Spirale setzte sich nach unten in Bewegung und konnte nicht gestoppt werden. Fehlt eine komplette Elf wie am letzten Wochenende in Kirchenlamitz, kann das nicht kompensiert werden, stehen zumindest einige Leistungsträger zur Verfügung, kann der FCS mit den meisten Teams in der Kreisliga auf jeden Fall mithalten, siehe Mitterteich. Aber so schön der Sieg dort auch war, er kann nur ein Anfang gewesen sein, denn noch rangieren die Grün-Weißen auf Platz 16 in der Tabelle, aber wenigstens punktgleich mit den Konkurrenten aus Lorenzreuth und Tirschenreuth und zwei Zähler hinter Mähring. Heißt nichts anderes als: einmal feiern und wissen, dass man es doch noch kann, ist schön, aber dann muss auch gleich der Fokus auf der nächsten Aufgabe liegen. Die besteht in einem weiteren Doppelspieltag mit eben jenen Lorenzreuthern am Samstag und zunächst dem ASV Wunsiedel am Donnerstag abend (Anstoß 18 Uhr). Die Wunsiedler stehen zur Zeit auf dem 11. Platz in der Kreisliga und wissen nach ihren letzten Ergebnissen nicht recht, wohin sie blicken sollen; Unentschieden und knappe Niederlagen wechseln sich ab, wirklich vom Fleck kommt der ASV so nicht und hat momentan überschaubare sechs Zähler Vorsprung auf den ersten Relegationsrang. Spielertrainer Fabian Bartl wird seine Akteure sicherlich vor dem Auftritt in Schwarzenbach warnen, denn die Gastgeber könnten im Fall eines weiteren Sieges nicht nur ihr Tränental richtig verlassen, sondern die Gäste mit nach unten ziehen. Umgekehrt weiß jeder beim FCS, dass eine Niederlage böse Folgen haben könnte, weil sich in den ausstehenden sieben Spielen Mitkonkurrenten und Spitzenteams als Gegner in etwa die Waage halten, Punkte an jedem Wochenende sind da nicht automatisch einzuplanen. Ob es ein schönes Spiel werden wird, bleibt abzuwarten und hängt von den personellen Möglichkeiten auf beiden Seiten ab, interessant dürfte es mit großer Sicherheit werden.
