Einmal noch zuhause, einmal noch auswärts, dann ist es geschafft. Die Teams der Kreisliga Süd werden sich dann doch auf die anstehende Pause freuen, die nach dem Spieltag am ersten November-Wochenende beginnt. Schon in normalen Zeiten geht die Zeit von Anfang Juli bis Anfang November an die Substanz mit Test- und Pflichtspielen, in der ersten Halbserie nach der langen Corona-Pause mussten vermutlich noch mehr Kraftreserven angezapft werden als sonst. Spektakel ist jetzt nicht mehr erste Wahl, sondern Effektivität und Einsatz sind gefragt, um die noch zu vergebenden Zähler zu holen. Aus Sicht der SG Schwarzenbach/Förbau sind die Voraussetzungen eigentlich schon jetzt gegeben, um einen sehr erfolgreichen Saisonverlauf bis hierher zu bilanzieren, der aber noch veredelt werden kann. Grob lässt sich die Vorrunde in zwei Hälften unterteilen, nämlich in die Serie gegen die Klubs, die im Mittelfeld der Tabelle oder im hinteren Drittel stehen, und in die Serie gegen die Top 6/7/8. Gegen die Mannschaften aus dem Keller gab es kaum etwas auszusetzen, auch die Bilanz gegen die direkte Konkurrenz liest sich ordentlich, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Duelle mit den Großen der Liga am Stück stattfanden. Lohn ist Platz 2 nach 14 Spielen und die Chance, sich mit zwei weiteren Erfolgen endgültig im Nacken von Konnersreuth festzusetzen – oder ginge da womöglich noch mehr? Gemach, Gemach, da muss zum einen der TSV mitspielen und zum anderen die SG ihre eigenen Aufgaben lösen. Die hören sich zunächst einmal überschaubar an, vor dem Abschluss in Erkersreuth wartet am Sonntag in Schwarzenbach der ASV Wunsiedel (Anstoß um 14 Uhr). Die Wunsiedler liegen aktuell auf einem Relegationsplatz und haben eine richtige schwierige Vorrunde hinter sich. Es lief kaum einmal etwas zusammen, zwei Siege hintereinander gab es nur gegen Kondrau und Tirschenreuth, dazu einen Erfolg über Kirchenlamitz und ein Remis gegen Weißenstadt. Zu der Vorrunde gehören aber auch herbste Niederlagen gegen Mitterteich und vor allem Thiersheim (0:10). Verletzungen, ein fehlender Rhythmus, schon war die düstere Bilanz der Mannschaft von Trainer Fabian Bartl perfekt. Aber just als der Coach Besserung zur Rückrunde versprach, gelang dem ASV ein überraschendes 3:2 gegen die SpVgg Selb 13 am letzten Wochenende. Die Erfahrenen wie Koller oder Falck gingen als Torschützen voran, mit jetzt 13 Zählern sind die Wunsiedler wieder in Reichweite des Mittelfelds. Vielleicht haben die Dreizehner den ASV einfach zu lange unterschätzt, genau das darf den Saalestädtern überhaupt nicht passieren. Im Hinspiel waren sie konzentriert, bohrten und arbeiteten so lange, bis sich eine Lücke auftat und Patrick Bertl zum verdienten 1:0 traf. Wichtig aber auch, dass sie in der Abwehr keine Schwächephase hatten und Wunsiedel kaum Möglichkeiten gestatteten. Es gab deutlich attraktivere Begegnungen während der Vorrunde, die Kombination aus schönem Spiel und Erfolg ist natürlich das perfekte Resultat jeder Vorbereitung, aber es muss eben auch mal nüchtern-trocken gehen. Die Wunsiedler werden der SG kaum den Gefallen tun, unsortiert nach vorne zu rennen, sondern werden wohl eher mit Geduld und einem kompakten Block versuchen, die Gastgeber zu nerven und weiter Zähler zu sammeln. Die Saalestädter werden noch zweimal mit ihren bekannten Qualitäten auf den Platz gehen und auch die Favoritenrolle annehmen – können sie damit umgehen, sollten sie bei aller Vorsicht auch im Rückspiel erfolgreich sein können.
Die Rollenverteilung ist ganz ähnlich beim Spiel der beiden Reserven, das am Sonntag um 12 Uhr beginnt. Die SG FCS II/TuS II/SVO III tritt als Tabellenführer an, der ASV II liegt im hinteren Mittelfeld der Tabelle. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: die Wunsiedler haben mit 36 Toren nur vier weniger erzielt als die SG, allerdings auch über 30 mehr kassiert. Damit ist schon viel gesagt, worauf sich die Dreier-SG wird einstellen müssen. Auf wen, ist nicht so einfach vorherzusagen, denn der ASV II kann auf einen sehr großen Kader zurückgreifen, weil die 3. Mannschaft kürzlich zurückgezogen hat und so weitere Spieler zur Verfügung stehen. Die Hinrunde bot eine unterhaltsame Partie mit einem verdienten 4:0 für die SG, auch in der A-Klasse wird aber gelten, dass dieses Mal das Ergebnis vor Spektakel geht.