Alles beim Alten?

Die Sommerferien sind vorbei, jetzt geht der Spielbetrieb im Fußball richtig los – so war es in der Vergangenheit, und so wird es nach einem Sommer Zwangspause hoffentlich auch in diesem Jahr sein. Im Nachwuchsbereich starten die neuen Spielzeiten, und auch bei den Fußballerinnen beginnt die neue Saison. Die Damenmannschaft des FCS hat zum Auftakt in der Kreisklasse Ost ein Heimspiel, am Sonntag eröffnet sie das Spieljahr 21/22 mit der Partie gegen den ATG Tröstau II (Anstoß 11 Uhr). Den Gegner kennen die Spielerinnen schon, die beiden Teams haben erst im August ein Testspiel gegeneinander bestritten. Und damit wissen die Schwarzenbacherinnen auch, dass sie es gleich zu Beginn mit einem harten Brocken zu tun bekommen werden, das Testspiel endete mit 5:0 für die Tröstauerinnen, die einer der Favoriten sein dürften in der Achter-Liga. Tröstau und Weißenstadt stellen hoch einzuschätzende Reserven, weil sie ein breites Reservoir an Spielerinnen haben und mit den 1. Mannschaften höherklassig aktiv sind. Auch der Neuling ATS Selbitz ist nicht zu unterschätzen, dort hat sich eine Mannschaft formiert, die aus neuen und erfahrenen Spielerinnen besteht. Mit dem SV Seybothenreuth und dem VfB Moschendorf kamen die FCSlerinnen zuletzt gut zurecht, ein wenig Wundertüten werden der FC Wiesla Hof und der Sportring Bayreuth sein, die im Flex-System, also je nach verfügbarem Personal mit reduzierter Mannschaft spielen wollen. Über allem und allen stehen aber die Fragen: was hat sich in den letzten zwei Jahren getan? Was ist passiert, was und wer hat sich verändert? Welche Spielerinnen sind dabei geblieben, wo haben private und berufliche Gründe dazu geführt, dass der Fußball in den Hintergrund tritt? Auf den ersten Blick ist beim FCS vieles so wie vor Corona, die meisten Akteurinnen machen weiter, mit unter anderem Saskia Fritsch ist eine Spielerin aus Oberkotzau dazu gestoßen, die über Erfahrung verfügt und dem Team Stabilität verleiht. Tonia White kommt als Nachwuchsspielerin zum Kader, sie war bis zum Abbruch bei den C-Juniorinnen des FCS aktiv und wäre sowieso aus dieser Altersklasse nach oben gewechselt – aber die C-Juniorinnen gibt es nicht mehr, es hätten zu wenige Spielerinnen zur Verfügung gestanden, um ein Team bilden zu können. Der Frauenfußball in Schwarzenbach braucht aber definitiv einen Unterbau, um dauerhaft bestehen und sich entwickeln zu können, deswegen dürfen die Mädchen schon in der G-Jugend mit loslegen und bis zur D-Jugend auch bei den Jungen mitspielen, in den höheren Altersklassen können sie eigenständig Teams bilden. Beim FCS gilt nicht nur das Leistungs-, sondern auch das Spaßprinzip, heißt, auch Mädchen und Frauen, die noch nicht gespielt haben oder wieder einsteigen möchten, weil ihnen der Fußball Spaß macht, können jederzeit zu den Mannschaften dazukommen – oder sich bei einem der Spiele informieren. Wenn sie am Sonntag gegen Tröstau zuschauen, werden sie beobachten können, wo das Team im ersten Spiel nach fast einem Jahr steht: zuletzt im Oktober 2020 gewannen die FCSlerinnen gegen den SV Seybothenreuth mit 1:0 und waren auf dem besten Weg ins sichere Mittelfeld der Liga. Defensiv standen sie sicher, offensiv waren sie dabei, gefährlicher zu werden. Können sie diesen Weg fortsetzen oder wollen sie sich erst einmal wieder stabilisieren? Wie für alle Mannschaften, die erstmals wieder auflaufen, wird sich die Antwort durch die Spiele selbst finden. Das Wichtigste wird sein, dass diese Spiele auch alle stattfinden können und dass der Frauenfußball in Schwarzenbach so nicht nur im Gespräch, sondern auch jetzt und für die Zukunft auf dem Platz bleibt.